oder
Teneriffa Nord vs. Teneriffa Süd
Ausgewandert auf die Insel Teneriffa sind wir vor nun vor ca. 5 Jahren, also es war 2006 – vom Ruhrgebiet in der Mitte Deutschlands direkt in den Norden Teneriffas nach Puerto de la Cruz.
Da man ja immer wieder mal was Neues ausprobieren muß, haben wir uns Ende 2009 entschlossen, in den Süden der Insel umzuziehen – nach Abades, Nachbarort von Poris de Abona, dessen Leuchtturm eigentlich schon jeder von der Autobahn aus gesehen hat.
Seit März 2010 lebten wir nun 1 Jahr im Süden, besser gesagt Südosten Teneriffas. Um es vorweg zu nehmen: Wir ziehen nächsten Monat wieder in den Norden, zurück nach Puerto de la Cruz!
Nicht daß es uns gar nicht gefallen hätte, aber jetzt freuen wir uns doch wieder auf den Norden, aus verschiedenen Gründen, die selbstverständlich völlig subjektiv sind:
1. Im Sommer ist es im Süden der Insel wirklich sehr sehr sehr warm, um nicht zu sagen heiß. Und – der Sommer dauert viel länger, nämlich ohne Übertreibung etwa ein halbes Jahr! Das bedeutet, man ist JEDES Mal naßgeschwitzt, wenn man nur mal mit dem Hund die wenigen Schritte zum Park geht, wo es glücklicherweise vereinzelte Bäume gibt, unter denen es minimal erträglicher ist. Ein paar Wochen Hitze im Jahr hat man ja sogar in Deutschland, aber monatelang ist uns persönlich doch zu viel.
Schade eigentlich, denn im Winter ist es fantastisch hier im Süden: alles erblüht schon nach den ersten kurzen Regenfällen im November, womit wir leider auch gleich zum nächsten Punkt kommen:
2. Stromausfälle: kaum regnet es es knapp zwei Stunden, fiel regelmässig der Strom aus. Das haben wir in in einem Winter insgesamt 5 mal erlebt. Zwei von diesen Stromausfällen dauerten 2 Tage und 2 Nächste lang! Das trifft einen in unserer heutigen Zivilisation schon recht heftig. Mal abgesehen davon, dass wir mit unserer Internetfirma schon beruflich auf Strom angewiesen sind, bedeutet das auch: 2 Tage lang keinen Strom für den Kühlschrank, von sonstigen Haushaltsgeräten mal ganz abgesehen. Duschen ist auch nur kalt möglich. Nun, was soll man sagen, so was trainiert einen. Sobald der Strom verschwindet, heisst es schnell duschen, solange das Wasser im Boiler noch heiß genug ist. Föhnen ging dann leider nicht…
Die Sache mit den Stromausfällen hat sicherlich weniger mit Norden oder Süden unserer schönen Insel zu tun, sondern allein damit, daß Abades nur ein kleines Feriendorf ist. In Los Cristianos tritt so was sicher nicht so oft auf.
Wenn man mich so reden hört bzw. liest, könnte man meinen, daß es uns hier im Süden so gar nicht gefallen hat, aber das stimmt nicht.
Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn vieles werden wir von hier auch vermissen:
– Einsame Strände, die man ganz für sich alleine hat und Spaziergänge direkt am Meer, oft stundenlang ohne daß man irgendwem begegnet, das ist nur hier möglich. Genauso einsam kann man in vielen Barrancos (Schluchten) mit karger, aber einzigartiger Flora wandern.
– Gut ausgebaute Infrastruktur, vor allem die Gastronomie. Wir haben uns hier an so einige Restaurants gewöhnt oder an ein typisch deutsches Frühstück mit herrlichem deutschen Filterkaffe im Cafe Tosa… Es gibt hier im Süden mehr große Orte zur Auswahl, wenn man überlegt, wo man essen gehen kann als im Norden, obwohl man auch da nicht über mangelnde Anzahl an Lokalitäten klagen kann, gibt es als großen Ort jedoch nur Puerto de la Cruz.
– Typisch kanarische Fischrestaurants in den kleinen Fischerdörfern direkt am Meer, z.B. Tajao (San Miguel de Tajao), eine Autobahnausfahrt von Abades Richtung Süden. Tajao ist zwar nur ein kleines Dorf, aber die Einheimischen kommen aus den Nachbardörfern und von weiter, weil es hier so guten und immer frischen Fisch gibt. Und nicht nur Fisch, sondern auch Gambas, Tintenfisch, Pulpo, Chocos, Chipirones, Gueldes, Muscheln usw.
Direkt nach Betreten der Restaurants, noch bevor man sich nach einem Tisch umschaut, wird an der Frischetheke der gewünschte Fisch ausgesucht und auch sogleich bestellt. Zwar gibt es sowas vereinzelt auch im Norden, dann aber als exklusives Restaurant und nicht zu solch supergünstigen Preisen wie bspw. Erst letzte Woche waren wir mit 6 Personen essen und haben für alle zusammen nur 75 Euro bezahlt – incl. Kaffee und Eis.
– Touristen trifft man hier (noch) eher selten.
– Typische Orte ohne touristische Orientierung:
neben den kleinen typischen Fischerdörfern an der Küste, die fast alle auch einen tollen Strand zu bietne haben, findet man hier im Süden Teneriffas auch touristisch unberührte größere Orte wie z.B. San Miguel de Abona. Ein sehr schöner Ortskern mit schöner sehenswerter Kirche und Statuen/Denkmal, auf deren Vorplatz man sich im Schatten alter Bäume ausruhen kann.
Sicherlich gibt es noch viele weitere Unterschiede zwischen dem Süden und dem Norden Teneriffas, doch hier soll mein Bericht enden. Nicht nur, weil der Akku meines Laptops sich dem Ende zuneigt, sondern auch weil ich weitere Kommentare zum Thema den Lesern überlassen möchte.
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