Als Calima oder Calina wird ein Wetterphänomen, das vor Allem die Kanarischen Inseln betrifft, bezeichnet. Es handelt sich in diesem Falle um die Suspension kleiner Sandpartikel in der Luft. Die Partikel besitzen normalerweise eine heterogene Masse, trotzdem werden logischerweise größere Partikel nicht so weit in der Luft transportiert wie kleine Partikel.
Hier kann man die Horizontlinie noch erkennen, wenn auch sehr verschwommen
Feiner Sandstaub aus der Sahara weht so oft über die Kanarischen Inseln. Am Meisten betroffen sind die Inseln, die näher an der afrikanischen Küste liegen, wie beispielsweise Fuerteventura und Lanzarote. Doch auch die anderen Inseln wie Teneriffa sind vom Wetterphänomen Calima betroffen. Der Wind, der den Staub über die Kanarischen Inseln hinweg trägt, nennt sich Scirocco (auch Schirokko geschrieben).
Einer der stärksten Effekte dieses Phänomens ist die verminderte Sichtweise. Eines der offensichtlichsten Kennzeichen, daß man wieder Kalima herrscht, ist daß man die sonst klare Linie zwischen Meer und Horizont nicht mehr oder nur verschwommen sehen kann. Wenn der Kalima besonders schlimm ist, kann man sogar überhaupt nicht mehr erkennen, wo das Meer aufhört und der Himmel anfängt. Stattdessen ist die Insel wie in Nebel getaucht:
Wenn man sonst oft von einer Insel auf die andere blicken kann, so ist in Zeiten von Calima die Sicht trüb und eingeschränkt. Der Staub in der Luft wirkt sich auch auf die Menschen aus. Man fühlt oft unangenehmes Kratzen in den Augen oder der Nase, da die Schleimhäute von dem Staub ausgetrocknet werden. Man braucht jedoch keine Angst vor Calima haben, so schlimm ist es nun auch wieder nicht
Auf diesem Foto sieht man besonders gut die völlig fehlende Horizontlinie, gut erkennbar ist die Luftschicht, die den Sand transportiert
Calima kommt vor Allem an heißen Sommertagen vor. Die Sonne erwärmt die oberen Schichten der Erde und somit setzen sich die leichten Partikel frei in der Luft ab. Der Scirocco transportiert diese Partikel in Form von Calima bis über die Kanaren. Dieses Phänomen ist manchmal etwas unangenehm, aber ich finde es gehört einfach zu Teneriffa und den Kanaren dazu und so wird uns auch öfters bewusst, wie nahe man sich hier eigentlich an der afrikanischen Küste befindet. In extremen Situationen, wenn besonders viel Sand in der Luft schwebt, kann dies allerdings in der Landwirtschaft ernste Schäden verursachen.
Des Öfteren liest man beeindruckende Schlagzeilen über Calima, das das Wetterphänomen die Kanaren regelmäßig betrifft. La Opinion de Tenerife schreibt zum Beispiel, dass jährlich 1,5 Millionen Tonnen Sand über die Kanarischen Inseln fliegen.
Wundern Sie sich also nicht wenn Sie den Himmel an manchen Tagen trüb und verschwommen wahrnehmen. Dann ist wieder Calima-Zeit auf den Kanaren.
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